Das Friedensabkommen von Dayton wurde vor 25 Jahren unterzeichnet.
Als die Nachricht damals nach Tuzla kam, waren alle Frauen in den Projekten – zumeist Vertriebene aus der Umgebung von Srebrenica – einfach nur ruhig, blass, erstaunt, ungäubig und verunsichert. Denn es war nicht erkenntlich, was das Abkommen bedeutet, wie die Zukunft damit aussieht. Es machte sich mehr Angst und Sorge breit als Feierlaune.
Und jetzt, 25 Jahre später, lässt sich sagen, dass die Sorgen berechtigt waren. Das Land ist geteilt, deutlich in der Hand von Nationalisten, der Krieg wird mit anderen Mitteln fortgeführt. Sehr viele Menschen sind nicht zurückgekehrt. Die wirtschaftliche Situation ist desolat, die staatlichen Strukturen sind korrupt – das zarte Friedenspflänzchen hatte von Anfang an wenig Chancen.
Und doch: es gibt Menschen, die sich weiterhin für ein friedliches Zusammenleben, für ein anderes, ein besseres Bosnien einsetzen. Genau diese Menschen brauchen unsere Unterstützung und unsere Solidarität.
(Bild von Anja auf pixabay)